Ortsansicht von Unterntief
Unterntief , der ältere Ort (als
Oberntief) , wurde vermutlich auch erst während der zweiten fränkischen Siedlungswelle gegründet . Im Jahre
850 wird Unterntief das
erste mal urkundlich erwähnt, zu dieser Zeit war der Ort
völlig mit Wald umgeben. 1103 wurde in einer Urkunde ein
Adeloch von Tiefen erwähnt und 1203 wird nochmals ein Conradus
von Tiefen erwähnt. 1226 übergibt der Ritter Albrecht von
Tiefe dem Bistum Würzburg Besitzungen in Unterntief. Wilhelm von Seckendorff
aus Rennhofen verkauft 1405 seine Güter in Unterntief und seine Zehnten
aus Oberntief nach Rothenburg.
Ursprünglich hatte Unterntief drei Bauernhöfe und diese waren leibeigen. Oberhalb des Ortes stand eine Burg, diese gehörte 1356 den Brüdern
Dytrich und Eberhart von Hohenberg. Gotz Schoder gehörte 1366 der Teil
von Dytrich von Hohenberg an der Burg Tief. Johannes von Hohenlohe
übereignet 1405 die Burg Tief einen Seyfrid Heuptlein. Ritter Hanns von
Rosenberg erhält die Burg 1422 durch Heirat, 1436 wird die Burg an
seinen Bruder Kunz verkauft. Kunz von Rosenberg verkauft die
Burg Tief 1438 seinem Schwager Engelhard von Seinsheim. Dieser
Ritter unterstützte den Markgrafen während seines Krieges mit
den Städten. Da Windsheim sehr nahe lag und er der Stadt kein
Paroli bieten konnte, forderte er von Windsheim eine
Nichtangriffserklärung, dies wurde ihm aber verweigert. Am 25. Juli 1449
stürmten die Windsheimer die Burg, plünderten sie und brannten
sie nieder. Die Burgbesatzung wurde gefangen genommen. Das Dorf
Unterntief wurde beim Angriff auf die Burg auch zerstört. Bei
dem darauf folgenden Prozess zwischen Windsheim und Engelhard von
Seinsheim mußte Windsheim Schadenersatz leisten und kaufte die
zerstörte Burg und den Ort Unterntief für 7500 Gulden. Die Burg wurde nie mehr
aufgebaut, aber die Grabenanlagen der Burg (Burgstall) sind heute noch zu
sehen.
Ab diesem Zeitpunkt ist die Geschichte Unterntiefs und Oberntiefs
miteinander verbunden, denn beide Orte gehörten zu Windsheim.
1477 kauften die Brüder Racken von Gebsattel den Zehnten von Unterntief
Windsheim ab. Bis 1627 wurden die Toten von Unterntief in
Külsheim begraben, ab diesem Zeitpunkt mußten sie auf
Anordnung Windsheims in Oberntief begraben werden . Während des
Bauernkrieges wurde Unterntief 1525 geplündert und
niedergebrannt. Nach dem 30-jährigen Krieg lebten von ehemals
100 Einwohnern nur noch 5.
Von 1799 - 1805 war Unterntief ein bayreuthisches Dorf. Ab 1805
war Unterntief bayerisch . Um 1900 gab es auch in Unterntief eine
Molkerei, die aber nur kurze Zeit bestand.1913 brannte die
Schmiede in Unterntief ab, die vom Berolzheimer
Schmied geführt wurde. Eine öffentliche Telefonsprechstelle
bekam Unterntief erst 1921. 1934 wird die Ortsgemeinde
Unterntief aufgelöst und geht in die Landgemeinde Oberntief
über . 1938 kommt der Schloßbuck ins Rutschen und bedroht vier
Gehöfte des Ortes.
1947 wird eine Flurbereinigung durchgeführt. 1952 kam der erste
Schlepper nach Unterntief. Die Bullenhaltung wurde 1955
aufgelöst und im gleichen Jahr wurde eine
Gemeinschaftsgefrieranlage eingerichtet. Eine Gastwirtschaft
wurde 1965 eröffnet und 2007 wieder geschlossen, somit hat der Ort wieder nur
noch eine Gastwirtschaft. Der Wein wird an den Südhängen des Ortes selbst angebaut.
Einen Brand mußten die Feuerwehren 1969 löschen, eine Scheune
und ein Stall fiel den Flammen zum Opfer. 1992 wurde bei einen weiteren Brand
eine ganze Hofstelle vernichtet, hier wurden einige Jahre später Ferienwohnungen
eingerichtet. Der Ort wird 1972
zusammen mit Oberntief nach Bad Windsheim
eingemeindet. Heute ist Unterntief ein beliebtes Ausflugsziel
für die Bewohner der Umgebung. Momentan hat der Ort noch drei
landwirtschaftliche Vollerwerbsbetriebe und seit 1979 eine
Schreinerei. Die Vereine, wie der Posaunenchor, der Gesangverein, der Krieger
und Militärverein bestehen alle aus Mitgliedern der beiden Orte Obern- und
Unterntief. Nur die Feuerwehr ist selbständig und hat einen eigenen
Kommandanten.
Letzte Überarbeitung 29.07.12