Ein Geschichtlicher Überblick

der Stadt Windsheim

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Hier die Zeittafel für den eiligen Besucher !

Durch Funde von Werkzeugen in und um Bad Windsheim, die aus der Mittelsteinzeit sind, kann auf eine erste Besiedlung von Windsheim vor etwa 3500 Jahren geschlossen werden.
Etwa um 530 erreichte die erste fränkische Siedlungswelle die Südwestecke des Steigerwaldes , die Wasserscheide zwischen Gollach und Aisch. Die Gründung Windsheims (Kleinwindsheims) ist auch schon etwa im Jahr 530 anzusetzen.
Die neu besiedelten Gebiete wurden nach fränkischem Brauch durch Königshöfe gesichert. Einer dieser befestigten Orte war der von Freibauern bewohnte Königshof Kleinwindsheim. Er sicherte die Siedlungen im Rannachgau. Kleinwindsheim war das fiskalische Zentrum des "Ur"- Rannachgaus und Ausgangspunkt für weitere Siedlungsaktivitäten  im oberen Rannach- und Aischgrund. Gleichzeitig auch die Muttersiedlung von Windsheim, davon kann man auf Grund einer Urkunde aus dem Jahre 1317 ausgehen. Kleinwindsheim bestand aus einer kleinen Kirche, mehreren Höfen und einer Walkmühle. Die Mühle befand sich im Besitz der ritterlichen Familien der Esel und Gailing (Geiling Geyling) aus Illesheim, hier wurde der berühmt - berüchtigte Eppelein (Eckelin) von Gailingen geboren der 1381 in Neumarkt durch das Rad hingerichtet wurde. Eine Nachfahrin (Dorothea Gailing) heiratete den berühmten Götz von Berlichingen. Die Familie der Gailing trennt sich in den sogenannten Weißen Gailing (Illesheim - Röllinghausen), dessen Großvater Albrecht der Stifter des Augustiner Klosters in Windsheim ist und den Schwarzen Gailing dessen Besitzungen mehr in Ergersheim und die Burg Wald (zerstört 1375) bei Gunzenhausen waren. Daraus entstammte der Raubritter Eppelein. Beide Familien waren Hohenloheschen Lehensleute. 1391 verkaufte Arnold Gailing (Der Weiße) seinen Hof in Kleinwindsheim mit 50 Morgen Land an Peter Kumpf der ihn 1405 dem Hospital in Windsheim schenkte.
Bereits 741 hatte Windsheim (genannt Uuinedisheim) eine Kirche, die dem Heiligen Martin geweiht war. In einer Urkunde von 822 wird bestätigt, daß die ehemals königliche Pfarrkirche St.Martin dem Bischoff von Würzburg gehört im Jahre 889 wird die Martinskirche das letzte mal urkundlich erwähnt.
Die jetzige Stadt Windsheim ist eine etwas später gegründete zweite Siedlung. Beide Siedlungen bestanden Jahrhunderte lang nebeneinander. 
Die zweite Kirche stand schon immer getrennt von der Ursiedlung auf dem jetzigen Platz der Stadtkirche St.Kilian (erbaut 1190 - 1216). Diese wurde bereits zusammen mit der Allerheiligenkapelle in einer Ablaßurkunde von 1289 erwähnt. Die Allerheiligenkapelle stand am heutigen Sauberplatz und wurde 1778 wegen Baufälligkeit abgerissen. Bereits im Jahre 750 war Kleinwindsheim einer der Hauptorte in dieser Region. Ab 889 wird Kleinwindsheim öfter im Zusammenhang mit Verkäufen des Zehnten und sonstigen Gilten erwähnt. Im 30-jährigen Krieg  wurde der Ort bis auf die Mühle restlos zerstört. Am 3. Oktober 1574 wird der Müller in seiner Mühle von 4 Mördern erstochen. 1597 wird Kleinwindsheim als Einöde bezeichnet.
Ab 900 entwickelte sich die zweite Siedlung, das heutige Windsheim,
durch die Zugehörigkeit zum Bistum Würzburg langsam zur Stadt. Dies ist als Bollwerk gegen die damalige staufische Reichsstadt Lenkersheim zu betrachten. Im Jahre 1234 wurde Windsheim erstmalig als "Markt" erwähnt. Bis zum Jahre 1235 gehörte Windsheim zum Bistum Würzburg, dieses trat es dann an den Kaiser ab. Alt WindsheimAm 5.Mai 1295 erhielt Windsheim eine eigene Gerichtsbarkeit. Dies kann man als Grundstein für die Reichsfreiheit betrachten. Im Jahre 1298 wurde die Stadt, durch Adolf von Nassau, wieder an das Bistum Würzburg verpfändet. 1325 an den Burggrafen von Nürnberg und 1347 nochmals an den Burggrafen von Nürnberg. Die Bürger der Stadt lösten sich aber immer wieder durch eigene Mittel aus. 1360 das letzte mal. Der Bündnisvertrag der Reichsstadt Windsheim und der Reichsstadt Nürnberg kam 1344 zustande. Um diese Zeit war Windsheim bereits eine Freie Reichsstadt. Ab diesem Zeitpunkt dehnte sich Windsheim über seine Mauern hinaus aus. Es wurden verschiedene Dörfer und Untertanen in der Umgebung gekauft. Im Laufe der Zeit brachte Windsheim etliches Land und etwa 200 Untertanen unter seine Herrschaft. 1383 tritt Windsheim den schwäbisch - fränkischen Städtebundes bei. Beim Krieg des Städtebundes gegen den räuberischen Landadel wurden etliche Burgen in der Umgebung zerstört. Der Rat der Stadt Windsheim ließ 1428 einen steinernen Wartturm (Weinturm) auf dem Weinberghügel errichten. Dieser Turm ermöglichte den Blick in den Oberen Aischgrund und auf den Wiebelsheimer Weg. Der Markgraf von Brandenburg läßt den Turm 1490 mit Gewalt abbrechen und die Gräben einebnen. Kaiser Friedrich erlaubte 1491 Windsheim wieder die Errichtung des Turmes und der Gräben. 1466 erhielt Windsheim das Vorrecht des "Blutbanns". Ebenfalls in diesem Jahr wurde ein Bündnis für 3 Jahre zwischen den Städten Nürnberg, Weißenburg und Windsheim geschlossen. Windsheim erhielt 1379 von König Wenzel die Erlaubnis  Einwohner zu besteuern damit man die Stadt mit Mauern und Gräben befestigen könne. Gleichzeitig erlaubte er Windsheim für diesen Zweck den Steinbruch am Kehrenberg zu nutzen. Engelhard von Seinsheim klagt 1451 gegen Windsheim wegen der Zerstörung der Burg Tief bei Unterntief. 1488 wurde Windsheim in einen Krieg mit dem Burggrafen von Nürnberg verwickelt, der zusammen mit dem Bischof von Würzburg die Stadt 45 Tage lang belagerte. Durch die Streitmacht der Reichsstadt Nürnberg wurde Windsheim entsetzt. Die Reformation erfaßte Windsheim etwa um 1522. Auf dem Reichstag in Augsburg im Jahre 1530 bekannte sich die Reichsstadt zur Reformation. Im Jahre 1560 erhielt die Wagner Zunft das besondere Vorrecht alljährlich einen öffentlichen Zunfttanz abzuhalten, dieser Brauch ist bis heute erhalten geblieben. Kaiser Maximilian erweitert die Halsgerichtsbarkeit der Stadt Windsheim auch auf ihre Untertanen auf dem Land. Die Städte Nürnberg und Windsheim verbünden sich 1586 auf 10 Jahre gegen ihre Feinde. Hainser TorAuch der Zeitgeist der Hexenverbrennungen ging an Windsheim nicht spurlos vorüber . In den Jahren 1596 - 1597 kamen etliche Bürger und Bürgerinnen durch den Scheiterhaufen um. Während des 30 - jährigen Krieges 1618 - 1648 erlebte auch Windsheim die Schrecken des Krieges. Im Jahre 1632 bezog der Schwedenkönig Gustav - Adolf zweimal Quartier in Windsheim. Durch die vielen Einquartierungen mußte Windsheim stark leiden, so daß 1635 die Stadt gerade noch ca. 50 Bürger hatte. Am 10. März 1648 zog am morgen ein 16000 Mann starkes schwedisches Heer auf um die Stadt einzunehmen. Nach schweren Artilleriebeschuß kapitulierte die Stadt am 13. März. In den darauf folgenden Tagen requirierten die Schweden viele Lebensmittel und Pferde. Am 16. März verließen die Schweden wieder die Stadt. Die weitermarschierenden Truppen äscherten die umliegenden Orte: Ickelheim, Sontheim, Buchheim und Ergersheim ein. Viele Bürger wanderten damals aus, bis 1678 Kaiser Leopold es verbot. 1691 hatte Windsheim erst wieder 277 Einwohner. Besonders begüterte Bürger stellten der Stadt Stiftungen zur Verfügung. Das Hospital wurde 1315 von Konrad Förster gestiftet und die Seekapelle 1400 von Thomas Kumpff. Das Rathaus wurde 1713 erbaut. Beim großen Stadtbrand 1730 wurde es ein Opfer der Flammen. Es wurde ebenso wie die zerstörte Kiliankirche wieder aufgebaut. Zigeuner entdecken 1736  auf dem Kehrenberg einen Gesundbrunnen, 1752 erscheint darüber eine Beschreibung. Die Stadtmauern und Wehrtürme Windsheims wurden bereits 1875 zum größten Teil abgetragen , da sie durch die Witterung baufällig waren.
Bekannte Söhne der Stadt sind G.W.Steller 1709 - 1746 Bedeutender Zoologe und Nordasienforscher, Franz Daniel Pastorius 1651 - 1719, der 1683 in Amerika die Stadt Germantown gründete und Georg Brenck 1564 - 1635 der berühmte Windsheimer Bildschnitzer. Der Grundstein, des heutigen Kurparks, wurde bereits 1730 nach markgräflichem Vorbild angelegt. In den Jahren 1804 - 1809 war Windsheim abwechselnd preußisch, französisch, österreichisch und wieder französisch, bis es 1810 zum Königreich Bayern kam. Windsheim besaß 5 außerhalb der Stadt liegende Wassermühlen und 2 innerhalb liegende Roßmühlen. Die Geschichte Windsheims als Heilbad beginnt bereits 1891. Am Hafenmarkt wird eine Mineralquelle ergraben (spätere St. Anna - Quelle). 1902 erbohren die Gebrüder Schwarz den ersten solehaltigen Brunnen in 156 mtr. Tiefe (Schönthalquelle). Das Kurhaus wurde 1905 - 1906 erbaut.  Eine weitere Solequelle wird 1907 erbohrt. Dies war der Grundstein für die heutige Kur - und Bäderstadt. Die Kiliani - Quelle wird 1957 im Kurpark erschlossen. 1961 wird aus Windsheim BAD Windsheim.
Während der Gebietsreform 1972 - 1978 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden  Berolzheim, Humprechtsau, Ickelheim, Külsheim mit Erkenbrechtshofen, Lenkersheim, Oberntief mit Unterntief, Rüdisbronn mit Rehhof und Wiebelsheim eingemeindet .
Ab 1888 begann auch für Windsheim das Industriezeitalter. Es etablierten sich 5 größere Betriebe. Bereits 1888 wurde das Gipswerk Spät gegründet. 1905 folgte die Landmaschinenfabrik Schmotzer. Die Maschinenfabrik Hofmann im Jahre 1919 . Die Eisengießerei Hubert Hofmann entstand 1922. Nach 1945 kam noch die Weberei Voack hinzu. Diese Fabriken trugen dazu bei, daß die Stadt auch industriellen Aufschwung erhielt. In der neueren Zeit kamen die Getränke - Firmen Nawinta (Residenz - Quelle) und Frankenbrunnen hinzu. Als letztes siedelte sich das Fränkische Zahnradwerk FZ in Bad Windsheim an.

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Anmerkung : Dieser Überblick über die Geschichte Windsheims erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit .
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Letzte Überarbeitung 30.01.08